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#1

Weinender Engel

in Kurzgeschichten 21.02.2010 20:12
von Christina • 1 Beitrag

Weinender Engel

Der leichte Schimmer des Mondes erhellte die dunkle, kalte Nacht des 31´sten Oktobers.
Ein junges Mädchen mit langen dunkelbraun gelockten Haaren lief durch die dunklen Straßen,
auf der Suche nach ihrer kleinen Schwester.
Ihre sanfte Stimme, welche nach ihrer Schwester rief, wurde von dem pfeifenden Wind verschluckt.
Vereinzelte Tropfen fielen auf ihr makelloses Gesicht und rannen an ihren rosigen Wangen hinab.
Sie stand vor einem großen, schwarzen Tor.
Mit einem lauten Knarren öffnete sich das schwere Metallgerüst und gewährte ihr Eintritt.
Mit langsamen Schritten betrat sie den alten Friedhof, in der Hoffnung dass sich ihre Schwester hier rum treiben würde.
Ein modriger Duft stieg ihr in die Nase, ein Ast knackte, die Büsche raschelten.
Vereinzelte Gräber wurden von dem Schein des Vollmonds bedeckt.
DANN, alles war still, kein knackender Ast, keine raschelnden Büsche, Totenstille.
Es lief ihr kalt den Rücken runter, als eine dunkle Gestalt ihr direkt gegenüber stand.
Ein Schrei durchbrach die Stille, die feinen Härchen auf ihrer zarten Haut richteten sich auf,
die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Erschrocken drehte sie sich um und ging ein paar Schritte zurück.
Sie stieß gegen etwas Hartes, kaltes. Ihre Finger tasteten über eine rissige Fläche, Stein.
Erleichtert drehte sie sich um und blickte in das traurige, jedoch wunderschöne Gesicht eines Engels,
dessen breite Flügel übersäht waren mit tiefen Narben und Rissen. Sie sah in seine Augen.
Ein Lächeln bildete sich auf ihren roten Lippen, sie hob die Hand und zupfte den Efeu aus dem vernarbten Gesicht des Engels.
Ihr Herz begann wild pochen, als ihre Ohren Schritte wahrnahmen.
Sie wagte es nicht sich umzudrehen, zu tief saß die Angst in ihr.
Die Schritte kamen immer näher, warmer Atem berührte ihren Nacken.
Ein entsetzlicher Schmerz stach durch ihre Brust, dann spürte sie nur noch wie warmes Blut aus ihrem Mund quoll,
die Geräusche um sie herum verstummten, die Konturen des Engels verschwommen, er verschwand.
Nun war sie umgeben von vollkommener Dunkelheit, ihr Atem und das Klopfen ihres Herzens wurden immer
schwerer und hörten dann ganz auf.
Der Engel blickte auf den leblosen Körper des Mädchens hinab,
eine rote Träne lief über seine Wange und hinterließ eine Blutspur.

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#2

RE: Weinender Engel

in Kurzgeschichten 21.02.2010 20:22
von Mona • 20 Beiträge

OH-MEIN-GOTT!
Chrissi! Das kannst du doch nicht machen!
Gänsehauteffekt pur!
Wow! Das arme Mädchen =/ Und der Engel.. Wuh..
Tolle Geschichte, mein Schatz!
lieb dich,
Mona

Bewertung: (5/5 roses)


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